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Strict Standards: Resource ID#10 used as offset, casting to integer (10) in /www/htdocs/vwcxnet/draku/includes/db.php on line 76 DraKu - Dramatische Kulturvermittlung
„Hausmeister Donnerwetter“ als Theaterführung
Im Stadttheater Beckum ist der Hausmeister für die Theaterführungen zuständig. Donnerwetter ist sein Name, aber nicht sein Programm. Vor allem Kinder müssen keine Angst vor ihm haben. Eher die selbstverliebten Künstler im Theater, die immer im Rampenlicht stehen und Applaus bekommen, kriegen einen donnernden Kommentar hinterher gerufen. Hausmeister Donnerwetter arbeitet nämlich hinter den Kulissen und ihm wird nie applaudiert, das macht ihn schon ein wenig verbittert. Dafür kennt er sich erstaunlich gut im Theater aus und kann den Kindern bei den Führungen allerhand zeigen: wie man sich eine Theaterkarte kauft, seine Jacke zur Garderobe bringt, auf seine Garderobenmarke aufpasst, seine Theaterkarten abreißen lässt und seinen Platz im Theater findet. Zudem weiß er warum in einem Theater nicht gegessen und gepfiffen werden darf und er zeigt den Kindern Ecken und Sachen, die man bei einem gewöhnlichen Theaterbesuch nicht vor Augen bekommt: Ein Zug wird bedient, in den alten Orchestergraben wird abgestiegen und durch die Bodenluke wieder auf die Bühne hinauf, ein Blick in die Künstlergarderobe wird geworfen und auch die schmuddeligen Ecken im Theater kriegen die Kinder zu sehen, die sonst vor dem Publikum immer versteckt werden. Und am Ende der Führung kommt der Hausmeister noch auf die Idee mal selber ein Theaterstück zu machen, jetzt wo keine Künstler im Haus sind. Dafür braucht er die Mithilfe der Kinder als Techniker, lebendiges Bühnenbild und Schauspieler. Und endlich steht auch der Hausmeister Donnerwetter im Rampenlicht, mit den Kindern.
Der „Steinkühler“ als stadtgeschichtliche Führung
Der alte Steinkühler aus Beckum ist ein Geist. Ein Geist der auf Grund seiner schwerwiegenden Geschichte immer noch durch die alten Steinbrüche Beckums geistert. Er kann seine letzte Ruhe nicht finden. Erst muss er seine Geschichte jemanden erzählen und somit endlich zu seiner Schuld an dem tragischen Ausgang stehen. Seine Einkehr findet er im Stadtmuseum der Stadt Beckum. Dort trifft er auf Kinder, die ihm ihr Gehör für diese Geschichte schenken. Durch sein Schicksal dazu angehalten seine Geschichte zu erzählen beginnt nun eine erlebnisreiche Führung durch das historische Leben der Steinkühler (den Steinbrucharbeitern). Der Geist erzählt von der beschwerlichen Arbeit im Steinbruch, den damaligen Lebensverhältnissen und den Zementbaronen. Hierzu nimmt er die Besucher zu erst mit durch die Zementausstellung des Museums, findet dann aber den Weg durch die Stadt, vorbei an Denkmälern, die diese Zeit würdigen und alten Häusern in denen damals die Steinkühler oder die Zementbarone gelebt haben. Immer wieder kommt er dabei auf seine alte Tröite (eine alte Wasserflasche), die er bei sich trägt zu sprechen. Seine Tröite erinnert ihn immer wieder an den Grund, der ihn nicht in Ruhe entschlafen lässt. Aber auch bei allen Erzählungen über sein Leben während der Führung und dem Bedürfnis sich seiner Schuld zu stellen findet er bis zum Ende der Führung keinen Zugang sich wirklich zu offenbaren und seine ganze Geschichte zu erzählen. Am Ende möchte er sich entkräftet und halbherzig von seinen alten Lasten befreien und übergibt seine Habseligkeiten unter anderem sein historisches Signalhorn, welches zu seiner Zeit auf bevorstehende Sprengungen aufmerksam machen sollte. Unbedacht bläst der Beschenkte, ein Mitarbeiter des Stadtmuseums, in dieses Horn hinein. Dieses unvermittelte Ertönen des Horns lässt den alten Steinkühlergeist in die damalige Realität der Arbeit im Steinbruch einfallen und er spielt nun den Besuchern den tragischen Moment seines Lebens vor, der ihn nicht zur Ruhe kommen lässt und wobei die Tröite eine ganz besondere Rolle spielte. Endlich hat der alte Steinkühlergeist alles erzählt und somit seine Schuld eingestanden und kann nun in Ruhe und Frieden entschlafen. Den Kindern als Zuhörern sei Dank.